Überblick
Der ICD-10-Symptom-Rating Fragebogen (ISR) ist ein Selbstbeurteilungsinstrument, das zur Erfassung psychischer Symptome und Belastungen dient, die in Übereinstimmung mit den Kriterien der ICD-10-Klassifikation stehen. Der ISR wird sowohl in klinischen als auch in Forschungskontexten verwendet, um das Ausmaß der Symptomatik bei verschiedenen psychischen Störungen zu bewerten.
Ziel
Die Hauptziele des ISR sind:
- Erfassung psychischer Symptome: Das Identifizieren und Quantifizieren von Symptomen, die auf verschiedene psychische Störungen hinweisen, wie Depressionen, Angststörungen, Zwangsstörungen und somatoforme Störungen.
- Unterstützung der Diagnostik: Bereitstellung eines Instruments, das Fachleuten im Gesundheitswesen hilft, die Symptomschwere zu bewerten und eine differenzierte Diagnose zu stellen.
Struktur
Der ISR besteht aus 29 Items, die in fünf Hauptskalen unterteilt sind: Depression, Angst, Zwang, somatoforme Störungen und Essstörungen. Die Befragten bewerten die Häufigkeit und Intensität der Symptome auf einer vierstufigen Skala, die von "nie" bis "sehr häufig" reicht.
Anwendungsbereiche
- Klinische Anwendung: Der ISR wird von Psychologen, Psychiatern und anderen Fachkräften im Gesundheitswesen verwendet, um die Schwere psychischer Symptome zu erfassen und den Behandlungsverlauf zu überwachen.
- Forschung: Der Fragebogen wird auch in wissenschaftlichen Studien eingesetzt, um das Auftreten und die Ausprägung psychischer Störungen in verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu untersuchen.
Psychometrische Eigenschaften
Der ISR ist ein zuverlässiges und valides Instrument:
- Zuverlässigkeit: Der ISR zeigt eine hohe interne Konsistenz mit Cronbachs Alpha-Werten, die in der Regel über 0,80 liegen, was darauf hindeutet, dass er psychische Symptome konsistent erfasst.
- Validität: Der Fragebogen hat eine gute Konstruktvalidität gezeigt und korreliert signifikant mit anderen psychodiagnostischen Instrumenten.
Fazit
Der ICD-10-Symptom-Rating Fragebogen (ISR) ist ein wertvolles Instrument zur Erfassung und Bewertung psychischer Symptome. Seine einfache Handhabung und die Möglichkeit, Symptome in Übereinstimmung mit der ICD-10-Klassifikation zu erfassen, machen ihn zu einem wichtigen Hilfsmittel sowohl in der klinischen Praxis als auch in der Forschung. Der ISR trägt dazu bei, eine differenzierte Diagnostik und eine gezielte Behandlung psychischer Störungen zu ermöglichen.
Referenzen
Karin Tritt, Friedrich von Heymann, Michael Zaudig, Siobhan Lynch, Thomas Probst, Wolfgang Söllner, Thomas Loew & Markus Bühner (2013) ISR: Brief Description. Institut für Qualitätsentwicklung in der Psychotherapie und Psychosomatik, München